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Verurteilt, abgetaucht, aufgeflogen – 11.750 Euro für die Freiheit gezahlt

Verurteilt, abgetaucht, aufgeflogen – 11.750 Euro für die Freiheit gezahlt

11.750 Euro für die Freiheit an drei Tagen.

Bundespolizisten erwischten an drei Tagen – Sonntag, Dienstag und Mittwoch – am Dortmunder Flughafen und am Essener Hauptbahnhof zwei Frauen und vier Männer,  die teils mit mehreren Haftbefehlen gesucht wurden. 

Vier waren liquide genug (oder verfügten über liquide Bekannte), um eine fällige Haftstrafe mit jeweils vierstelligen Beträgen abzuwenden, Nummer 5 und 6 wanderten hinter Gitter.

 Sonntag:

Bei der Einreisekontrolle eines Fluges aus Bukarest am Morgen am Dortmunder Airport wird ein Bulgare erwischt, nach dem schon seit drei Jahren die Staatsanwaltschaft Passau sucht – und zwar wegen zwei schwerer Umweltdelikte.

Zwei bayrische Gerichte haben den Mann im November 2019 und Dezember 2020  zu insgesamt 8000 Euro Geldstrafe verurteilt. Er zahlte nicht, sondern zog es vor, in sein Heimatland zu verschwinden. Beim Versuch, jetzt in Dortmund wieder einzureisen, fliegen die Haftbefehle auf.

Ein Bekannter des Bulgaren ist flüssig, zahlt die Summe bei einer Polizeiwache in Bonn und verhindert so, dass sein Kollege für 160 Tage in die JVA wandert.

Am Abend werden Bundespolizisten wegen eines Ladendiebstahls im Dortmunder Hauptbahnhof verständigt. Ein 43-Jähriger hat Ware für 100 Euro entwendet. Bei der Überprüfung des Deutschen fliegt auf, dass ihn die Staatsanwaltschaft Dortmund sucht: Das Amtsgericht Paderborn hat ihn im Mai wegen 13-fachen Diebstahls zu über 2 Jahren Haft verurteilt. Er wird festgenommen und muss sich zudem wegen eines Drogendelikts verantworten, denn die Bundespolizisten finden Drogen bei ihm.

Dienstag:

Bei der grenzpolizeilichen Einreisekontrolle eines Fluges aus Suceava/ Rumänien erwischen die Beamten nachmittags am Flughafen Dortmund eine Ukrainerin, nach der die Staatsanwaltschaft Traunstein sucht: Das Amtsgericht Altötting hat die 61-Jährige im März 2022 wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.400 Euro verurteilt.

Die Frau aus Brühl kann ein Drittel der Summe vor Ort begleichen, den Rest zahlt eine Bekannte bei einer Polizeiwache in Brühl und verhindert so eine Ersatzhaft von 129 Tagen.

Zwei Stunden später: Im Hauptbahnhof Essen wird ein 24-jähriger Deutscher überprüft, der wegen Leistungserschleichung zu einer Jugendstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten verurteilt worden ist. Von einem Freigang im Januar kehrte er nicht in die JVA zurück – das erfolgt jetzt: Er muss noch eine Restjugendstrafe von 185 Tagen verbüßen.

Mittwoch:

Bei der grenzpolizeilichen Ausreisekontrolle eines Fluges nach Plovdiv/Bulgarien wird morgens am Flughafen Dortmund ein 25-Jähriger überprüft, den die Staatsanwaltschaft Wuppertal sucht: Er ist dort im April wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Unfallflucht zu 1.350 Euro Geldstrafe verurteilt worden.

Gezahlt hat er nicht. Das ist dann jetzt am Airport fällig: Der Bulgare zahlt die geforderte Summe und kann so die 90 Tage Ersatzfreiheitsstrafe verhindern.

Am Nachmittag treffen Bundespolizisten im Hauptbahnhof Essen dann noch auf einen 38-jährigen Deutschen, der gleich zweimal zur Fahndung ausgeschrieben ist: Bereits im Februar 2021 war er wegen Sachbeschädigung zu 400 Euro Geldstrafe verurteilt worden, ein Jahr später wegen Entziehung elektrischer Energie zu 600 Euro.

Die fälligen 1000 Euro kann der Essener jetzt aufbringen und somit verhindern, dass er für 100 Tage hinter Gitter wanderte.

 

Quelle Bundespolizei DO

 

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