Ein Weihnachtswunschbaum für Senioren: In Fröndenberg stand er in Rekordzeit – privaten Einsatz sei es gedankt.
Weihnachten… Wie viele Menschen, vor allem ältere, mögen wohl dieses Jahr allein sein, wie viele von ihnen vielleicht gar kein Weihnachtsgeschenk bekommen? Das fragte sich eine engagierte Fröndenbergerin.
Nach dem Vorbild einiger Städte aus dem Sauerland entwickelte Anette Gospodarek die Idee, für Seniorinnen und Senioren einen Wunschbaum ins Leben zu rufen:
Einen kleinen Wunsch für Weihnachten aufschreiben, den Zettel an ein Bäumchen hängen, und ein freundlicher Mitmensch pflückt ihn ab und erfüllt den Wunsch anonym.
Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen keine zwei Wochen – dank vieler Helfer und Berater. Anette Gospodarek rief eine WhatsAppgruppe ins Leben, in der die Ideen zur Umsetzung sofort nur so sprudelten, und die stündlich wuchs.
Vor allem in Susanne Hippenstiel fand Gospodarek eine engagierte Mitstreiterin, die als jahrzehntelang ehrenamtlich Tätige sofort wusste, wie man ein solches Projekt in die Tat umsetzt. Zusätzliche Beratung kam vom Bündnis für Familie und Generationen der Stadt.
Apropos Stadt: Der ursprüngliche Gedanke, nur die bedürftigen Seniorinnen und Senioren herausfiltern zu lassen, schlug aus EDV-Gründen fehl. Man konnte keine Namen und Adressen übermitteln.
„Das ist gar nicht schlimm“, resümiert Gospodarek nun, nachdem schon über 200 Anschreiben für den Wunschbaum in Heimarbeit eingetütet wurden.
„Es zählt ja nicht nur der Gedanke der Bedürftigkeit – es gibt auch einsame alte Menschen, die sich über einen kleinen erfüllten Wunsch sehr freuen, weil sie sonst möglicherweise gar kein Weihnachtsgeschenk bekommen.“
Der Standort war auch rasch ausgesucht: im Hohenheider Lädchen von Matthias Woldt.
Beteiligt hat sich auch Pascal Tonneau, Chef der Firma Metallbau Schulte-Filthaut, der mit einem extra angefertigten Metallbaum für das (fast) Wichtigste sorgt: einen Weihnachtsbaum.
Frau Schoppe, Lehrerin an der GSF, gestaltete mit der 5. Jahrgangsstufe die Karten für den Wunschbaum.
Für die Plakate sorgte Marc von Kiedrowsky, Heike Wernicke bemüht sich unablässig um Kopien und Etikette.
Mit welchen Wünschen ist zu rechnen?
„Es kann ein Buch sein, etwas Deko für das Zuhause, ein wohlriechender Duft, ganz gleich – maximal 30 Euro sind als Rahmen vorgesehen“,
so die Initiatorin Anette Gospodarek.
Seit dem 15. November bekommen Senioren die Wunschzettel im Hohenheider Lädchen und können sie dort am Baum aufhängen. Von jedem, der zu Weihnachten etwas Gutes tun möchte, darf ein Kärtchen abgenommen werden.
Selbstverständlich ist alles anonymisiert: Weder die Namen der Schenkenden noch der Beschenkten sind irgendwo einsehbar.
Spannend wird es noch einmal kurz vor Weihnachten.
Ab dem 16. Dezember wird ausgeliefert. Es gilt, alle Geschenke rechtzeitig und passgenau zu überbringen. Dazu haben auch bereits viele Freiwillige ihre Unterstützung zugesichert, unter anderem Taxi Bärbel.
„Dieses Jahr ist für unser Projekt eine Premiere. Wir sind von der Hilfsbereitschaft von allen Seiten einfach überwältigt“,
sind sich Susanne Hippenstiel und Anette Gospodarek einig. „Bei so vielen wunderbaren Helfern klappt bestimmt auch die Bescherung!“
Der Kontakt zum Projekt Wunschbaum: 01706195237
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