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Lärmschutz: Dortmund bekommt 60 neue Tempo 30- oder Tempo 40-Strecken

Lärmschutz: Dortmund bekommt 60 neue Tempo 30- oder Tempo 40-Strecken

Mit einer hohen Lärmbelastung haben Anwohner von Hauptstraßen zu kämpfen. Das Dortmunder Umweltamt hat eine Liste von ca. 60 Straßenabschnitten erstellt, an denen, aus Sicht des Lärmschutzes, eine Handlungserfordernis besteht. Die Stadt plant die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 oder 40.

Die Stadt schreibt zu dieser Maßnahme:

„An vielen innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen mit angrenzender Wohnbebauung ist der Straßenverkehrslärm in Dortmund sehr hoch. Das ist mit Hilfe zahlreicher Untersuchungen und anerkannter Berechnungsmethoden inzwischen nachgewiesen.

„Ein Mittel, dies zu verändern, ist die Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit. Die Stadt Dortmund möchte deshalb von der Möglichkeit Gebrauch machen, die sich nach § 45 der Straßenverkehrsordnung (StVO) ergibt und Geschwindigkeitsreduzierungen wegen hoher Lärmbelastung zum Schutz der Bevölkerung anordnen.“

Bei einer Senkung von 50 auf 30 km/h verringere sich die sogenannten Beurteilungspegel um 2 bis 3 dB(A), die Maximalpegel einer Vorbeifahrt sogar um etwa 6 dB(A). Um eine vergleichbare Minderung der Beurteilungspegel zu erreichen, wäre eine Reduzierung der Verkehrsmenge um etwa 40-50% nötig, da ein Unterschied von 3 dB(A) einer Verdopplung bzw. Halbierung der Schallenergie entspricht.

Weniger Energieverbrauch bei angepasster Ampelschaltung

„Durch verringerte Geschwindigkeiten wird bei angepasster Ampelschaltung auch der Treibstoff- bzw. Energieverbrauch gesenkt, weil Beschleunigungsvorgänge verkürzt werden“, argumentiert die Stadt weiter. „Dadurch verringert sich auch der Ausstoß von CO2 und Luftschadstoffen. Die Reisezeiten für Autofahrer erhöhen sich nur geringfügig.“

Im Fall des ÖPNV wurde in Abstimmung mit den Verkehrsbetrieben darauf geachtet, dass Anschlüsse weiterhin erreicht werden und sich so die Reisezeiten kaum bzw. gar nicht ändern. Planungsdezernent Ludger Wilde:

„Der ÖPNV soll weiterhin attraktiv bleiben, niemand soll seine Anschlüsse verpassen.“

Wilde ergänzt:

„Insgesamt hat die Stadt 60 Straßenabschnitte diagnostiziert, in denen deutlich die Lärmbelastung über 60 dB(A) hinausgehen und in denen in Zukunft der Lärmschutz sichergestellt werden muss. Das geht am schnellsten und unkompliziertesten über die Geschwindigkeitsreduzierung.“

Schallschutzwände in der Stadt keine Option:

Alternative Maßnahmen zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung mit ähnlicher Effektivität und vergleichbaren positiven Wirkungen stehen, so Wilde, an innerstädtischen Straßen nicht zur Verfügung: Schallschutzwände und Schallschutzwälle kommen aus städtebaulichen Gründen nicht in Betracht, lärmarmer Asphalt und Schallschutzfenster haben erheblich höhere Kosten und Umsetzungszeiträume bei geringerer Wirkung und können daher nur ergänzend, aber nicht als Ersatz eingesetzt werden.

Priorisierung nach Anwohnern und Lärmpegel

Das Umweltamt hat auf Basis der Lärmkartierung und der Zahl der betroffenen Anwohnern eine Liste von ca. 60 Straßenabschnitten erstellt, an denen aus Sicht des Lärmschutzes Veränderungen nötig sind. Da die Prüfung und Umsetzung nicht zeitgleich für alle Abschnitte erfolgen kann, wurde anhand der Anzahl der Betroffenen und der Höhe der Lärmpegel eine Priorisierung vorgenommen.

Umsetzung ab 2023

Die ersten 19 Abschnitte können in den Jahren 2023 bis 2026 umgesetzt werden. Begonnen wird mit 8 Straßenabschnitten, die realisiert werden können, ohne dass langwierigere Anpassungen, wie sie z. B. an Ampelanlagen erforderlich wären, nötig sind. „Auch wurden die Belange des ÖPNV bei der Auswahl der Abschnitte mitgedacht“, erklärte Wilde.

Des Weiteren ist im nächsten Jahr eine Umsetzung auf der Mallinckrodtstraße von Tempo 30 im Bereich zwischen Münster und Schützenstraße sowie Tempo 40 im Abschnitt zwischen Schützenstraße und Lagerhausstraße vorgesehen.

Quelle Stadt Dortmund

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