Sie hatte keine schlimmen akuten Beschwerden, galt also nicht als „Notfall“ – dennoch bekam eine Rückenpatientin aus Unna binnen drei Tagen einen Untersuchungstermin in ihrer Orthopädiepraxis. Die 55-Jährige nutzte die Online-Terminbuchung.
„Das kann ich nur jedem wärmstens empfehlen, denn auf diese Weise ging es ruckzuck!“
Als die Patientin vorige Woche auf die Website der Fachpraxis klickte, um sich für eine herkömmliche Terminabsprache die Telefonnummer herauszusuchen, stieß sie auf das (für sie neue) Angebot der Online-Buchung.
„Ich dachte, wie praktisch, da muss ich nicht am Telefon ewig in der Warteschleife hängen. Die meisten Facharzt- und auch Hausarztpraxen sind ja zunehmend überlastet und personell unterbesetzt.“
Mit wenigen Klicks hatte die 55-Jährige einen Termin bei ihrer Orthopädin elektronisch abgemacht. „Die nächsten freien Termine für mich als gesetzlich Versicherte gab es ab der letzten Novemberwoche. Das fand ich völlig in Ordnung, ich habe auf andere Facharzttermine auch schon 5 Monate gewartet.“
Als der Termin für den 23. November bereits bestätigt war, entdeckte die Unnaerin den Hinweis auf die Möglichkeit, sich auf die Warteliste setzen zu lassen für einen möglicherweise früheren Termin. „Ich dachte, klar. Ein Klick, das war´s. Keine zwei Stunden später kam eine E-Mail mit dem Hinweis, dass ein Termin frei geworden war – noch in derselben Woche.“
Sofort bestätigte die 55-Jährige den Termin und teilte ihre Begeisterung drei Tage später in der Praxis kund.
„Die Damen am Empfang, wo pausenlos das Telefon klingelte, fanden das super, dass ich online gebucht hatte – zu meiner Überraschung sagten sie, dass noch viel zu wenige diese Möglichkeit nutzten. Ich solle das weitersagen, baten sie. Gerade im Moment würden viele Termine wegen Erkältungen, Grippe, Magen-Darm oder auch Corona kurzfristig abgesagt und dann sofort elektronisch neu vergeben.“
Die Rückenpatientin aus Unna würde jederzeit wieder diese Möglichkeit nutzen: „Man kann gerade durch die Wartelistenfunktion kurzfristig einen abgesagten Termin ergattern – und man erleichtert dadurch nicht zuletzt auch den überlasteten Praxisangestellten die Arbeit.“
Kommentare
Erst letztes Jahr bekam das Unternehmen doctolib den Negativpreis „Bigbrotheraward“ wegen der Weitergabe von Kundendaten: https://www.golem.de/news/datenschutz-doctolib-bekommt-big-brother-award-2106-157250.html
Erste Datenfreigaben durch Hacks gab es auch schon: https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2021-06/doctolib-online-buchung-arzttermin-impftermin-datenschutz-sicherheitsluecke-patientendaten
Der weltweite Millionenmarkt, Menschen im Alltag von Apps abhängig zu machen, ist heiß umkämpft. Das sammeln privater Daten unter dem Mantel der hippen „Modernität“ ist das Geld von morgen: https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/einhorn-aus-frankreich-arzttermine-per-klick-so-revolutioniert-doctolib-die-patientenvermittlung/24903452.html Im unreflektiertem Nutzen von Apps wollen sich alle überbieten, was aber wirklich technisch im Hintergrund auf ihren Smartphones passiert, wissen die wenigsten.
Danke für Ihren Kommentar. Sehr Hilfreich für einige Menschen. Auch ich binnin dieser Hinsicht etwas „bewandert“ und verhalte mich sozusagen „Vorsicht ist die Mutter der PorzellanKiste“. Schon immer gewesen. In meinem Wirkungskreis, darunter einige ältere Senioren aber auch Andere finden diese Erreichbarkeit „nur überwiegend“ via Online überhaupt nicht gut. Nur soviel dazu. Dsnje. Lg.