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„Wirtschaft braucht Energie“: Protest-Sternfahrt heute in Hamm

„Wirtschaft braucht Energie“: Protest-Sternfahrt heute in Hamm

Nach einer Umfrage des Verbandes „Der Mittelstand. BVMW“ sehen sich bereits heute 4 von 10 Unternehmen durch die Ernergiepreise in ihrer Existenz bedroht.

In der Initative „Wirtschaft braucht Energie“  haben sich bereits über 200 Unternehmen aus Hamm zusammengefunden, die Aufmerksamkeit auf das gravierende Problem ausufernder Energiepreise lenken wollen.

Für den heutigen Freitag, 21. Oktober, ruft die Initiative alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu einer Demonstration in Form einer Autokorso-Sternfahrt in Hamm auf. Los geht es um 14 Uhr.

Infos zum Streckenverlauf unter www.wirtschaft-braucht-energie.de

Wirtschaft braucht Energie

Unser Anliegen

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Über 50 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer und 70 Prozent aller Auszubildenden sind im Mittelstand beschäftigt. Durch Wertarbeit, höchste Standards und Innovation ist die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ zu einem Gütesiegel mit höchster internationaler Anerkennung geworden.

Diese Erfolgsgeschichte ist in akuter Gefahr. Bereits in den vergangenen Jahren wurden Unternehmen durch den Ausbau von Bürokratie, umfassenden Kostensteigerungen und der pandemischen Situation vor Herausforderungen gestellt. Die gegenwärtige Situation am Energiemarkt ist allerdings eine beispiellose Krise, die zwangsläufig zum Verlust von hunderttausenden Arbeitsplätzen führen wird, sofern keine Maßnahmen zur Energiepreissenkung ergriffen werden.

Energie ist die Grundlage jeder wirtschaftlichen Tätigkeit. Bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt geben 42,36 Prozent der befragten Unternehmen an, dass die Existenz ihres Unternehmens akut gefährdet ist.

Diese Krise betrifft Unternehmen aus allen Branchen. Ob Industrie, Einzelhandel, Gastronomie oder Dienstleister: Für die Mehrheit der Unternehmen sind die aktuellen Energiepreise betriebswirtschaftlich nicht darstellbar.

Außerdem: Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, verlieren zwangsläufig ihre Konkurrenzfähigkeit. Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen an Endverbraucher in Deutschland absetzen, stehen des Weiteren vor einer Absatzkrise in Folge einer drastisch sinkenden Kaufkraft. Komplexe Lieferketten drohen zu zerbrechen und die Krise weiter zu manifestieren.

Schließungen von Unternehmen führen zu sinkenden Steueraufkommen bei steigenden Sozialausgaben. Diese Spirale gilt es entschieden zu verhindern.

Fakten

Immer mehr Betriebe geben wegen der stark gestiegenen Energiepreise ihre Produktion in Deutschland auf oder haben ihren Geschäftsbetrieb eingeschränkt. Das geht aus einer DIHK-Vorabauswertung des jährlichen Energiewendebarometers unter bundesweit rund 3.500 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen hervor.

Danach sehen sich insgesamt 16 Prozent der Industriebetriebe gezwungen, auf die aktuelle Energielage mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer zumindest teilweisen Aufgabe von Geschäftsbereichen zu reagieren. Knapp ein Viertel davon hat das nach eigenen Angaben bereits realisiert, ein weiteres Viertel ist gerade dabei. Etwa die Hälfte dieser Unternehmen gibt an, entsprechende Schritte noch zu planen.

„Das sind alarmierende Zahlen“, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „Sie zeigen, wie stark dauerhaft hohe Energiepreise eine Belastung unseres Standortes sind. Vielen Unternehmen bleibt nichts anderes übrig, als zu schließen oder die Produktion an andere Standorte zu verlagern.“

Besonders stark betroffen ist der Auswertung zufolge die energieintensive Wirtschaft: Hier sind die Werte durchweg noch mal doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Industrie. So beschäftigen sich insgesamt 32 Prozent dieser energieintensiven Betriebe mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer (Teil-)Aufgabe von Geschäftsbereichen. Knapp ein Viertel von ihnen, also insgesamt 8 Prozent aller energieintensiven Unternehmen, hat entsprechende Maßnahmen bereits realisiert. Weitere 10 Prozent der Energieintensiven stecken eigenen Angaben zufolge in einem entsprechenden Abbauprozess, und zusätzliche 14 Prozent haben solche Schritte in ihrer Planung.

Kommentare

WORDPRESS: 2
  • schmunzler vor 1 Jahr

    Die Anzahl der beteiligten Firmen ist schon beachtlich. Allerdings halte ich solche Proteste ohne konkrete Forderungen und Lösungsansätze langfristig für wenig zielführend. Nicht einmal die Adressaten der Proteste werden klar und deutlich benannt. So wird das nichts. Laut Einschätzung der internationalen Presse ist dem kränkelnden Deutschland als wirtschaftlicher Problemfall kaum noch zu helfen. Der Wirtschaftsminister und der Finanzminister haben bereits eine mehrere Jahre andauernde schwere Wirtschaftskrise angekündigt. Die Regierung spricht bereits darüber, ob die Bevölkerung genug Pullover und Notvorräte hat. Karl Otto Pöhl, der langjährige Bundesbankpräsident: „Inflation ist wie Zahnpasta, ist sie erst mal heraus aus der Tube, bekommt man sie kaum mehr rein.“
    Ludwig Erhard, der „Vater“ des Wirtschaftswunders: „Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen.“