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Getöteter 16-Jähriger im Senegal im Beisein seiner Eltern beerdigt – Überführung „unbürokratisch“

Getöteter 16-Jähriger im Senegal im Beisein seiner Eltern beerdigt – Überführung „unbürokratisch“

„Sein Vater, seine Mutter, seine Brüder und Schwestern leben alle und es geht ihnen gut.“

So zitieren überregionale Medien heute die Bürgermeisterin im Heimatdorf des 16-jährigen Senegalesen, der am 8. August in der Dortmunder Nordstadt von Schüssen aus einer Polizei-Maschinenpistole tödlich getroffen wurde. Er hatte nach bisherigen Erkenntnissen die eingesetzten Beamten mit einem Messer angegriffen. HIER berichten wir fortlaufend. 

In seinem Heimatort wurde der 16-Jährige jetzt beigesetzt. Im Zusammenhang mit der Medienberichterstattung über die Überführung nach Afrika wurde bekannt,  dass der Jugendliche, der als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland kam, keine Waise war.

Bei einer Trauerfeier am Dienstag hatte der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) betont, dass der junge Afrikaner auf seiner Flucht seine gesamte Familie verloren hätte, was ein schlimmer Schicksalsschlag für einen jungen Mann sei.

Doch die Familie des Jungen lebt, sagte die Bürgermeisterin seines Heimatortes. Er habe Vater, Mutter und Geschwister,  allen gehe es gut.

Vor wenigen Tagen hatte erschossene Flüchtling in Dortmund beerdigt werden sollen. Die Grube auf dem Hauptfriedhof war bereits vorbereitet. In letzter Minute wurde die Bestattung abgesagt – die senegalesische Botschaft hatte sich bei der Stadt Dortmund gemeldet: Es gebe doch noch Verwandte im Senegal. Diese wünschten eine Überführung des Leichnams.

Ein Dortmunder Stadtsprecher hatte gestern bestätigt, dass die Kosten der Überführung die Stadt übernommen habe. Dies sei  „eine schnelle und unbürokratische Lösung“ gewesen.

Die Ermittlungen zu dem tödlichen Einsatz führen die Staatsanwaltschaft Dortmund und die Polizeibehörde Recklinghausen. Gegen den 29-jährigen Beamten,  der die Schüsse abgegeben hatte,  besteht demnach ein Anfangsverdacht wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Die Todesschüsse auf den jungen Afrikaner haben bundesweit eine Debatte um Polizeigewalt und Rassismus bei der Polizei ausgelöst.

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