Das Tier war zwar tot, dennoch ist der Fund für Natur- und Umweltschützer eine kleine Sensation: In der Emscher ist ein Biber gefunden worden. Ein Anwohner entdeckte den haarigen Körper unweit von Hamm im Wasser. Der Biber war tot. Dennoch regieren Umweltschützer hocherfreut auf den Fund.
Die Emschergenossenschaft erklärte gegenüber dem WDR, dass noch nie zuvor im Ruhrgebiet Biber gesichtet worden seien. Auch wenn es sich bei dem gefundenen Nager um ein totes Tier handelte, zeige der Fund:
„Es gibt hier Potential für die Region.“
Dies sei umso bemerkenwerter, als die Renaturierung der Emscher gerade erst angefangen hat. Wenige Kilometer von der Fundstelle des Bibers wird der Fluss gerade renaturiert.
Nach Vermutungen der Emschergenossenschaft kam der Biber aus der Lippe bei Hamm – dort gebe es bereits eine (kleine) Biberkolonie, die allerdings bisher nicht fotografisch verewigt werden konnte. Denn die nachtaktiven Nager sind sehr scheu. Was eindeutig auf die Tiere hinweist, sind immer wieder biber-typisch abgenagte Bäume.
Vermutlich sei der gefundene Biber über einen Schifffahrtskanal 12 Kilometer bis in die Emscher geschwommen. Gestorben sei er möglicherweise an Erschöpfung – oder, weil er nicht genug Nahrung fand.
Steckbrief Biber
Der Eurasische Biber (Castor fiber) war ursprünglich in Europa und Asien heimisch, wurde jedoch im 19. Jahrhundert durch Bejagung in weiten Teilen Europas und fast ganz Deutschland ausgerottet. Durch konsequente Schutzmaßnahmen und Auswilderungen haben sich die Bestände wieder erholt. Er lebt in langsam fließenden und stehenden Gewässern mit Gehölzen nahe dem Ufer. Der Biber fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche auf. Dadurch schafft er nicht nur sich, sondern auch vielen Pflanzen und Tieren einen geeigneten Lebensraum.
Der Biber kann bis zu 20 Jahre alt und bis zu 30 kg schwer werden, erwachsene Tiere werden im Durchschnitt 1,30 – 1,40 Meter lang. Nach den Capybaras sind Biber die zweitgrößten lebenden Nagetiere der Erde. (Quelle https://www.deutschewildtierstiftung.de/)
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