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Dortmund immer impfmüder: „Lassen Sie vor allem Kinder impfen!“ – OB sagt JA zur Impfpflicht – Höchstinzidenz in Scharnhorst

Dortmund immer impfmüder: „Lassen Sie vor allem Kinder impfen!“ – OB sagt JA zur Impfpflicht – Höchstinzidenz in Scharnhorst

Dortmund scheint impfmüde. Das treibt der Verwaltungsspitze zunehmend Sorgenfurchen in die Stirn.

Obwohl der R-Wert in Dortmund sinkt, sind die Inzidenzwerte über das gesamte Stadtgebiet hinweg gleichbleibend hoch. Gleichzeitig sinkt die Impfwilligkeit der Dortmunder weiter.

Impfwilligkeit nimmt ab

„Der Trend der letzten Wochen setzt sich leider fort – immer weniger Dortmunder lassen sich impfen“, bedauert die Krisenstabsleiterin die sinkende Impfwilligkeit.

2.115 Menschen haben sich in der vergangenen Woche in städtischen Einrichtungen impfen lassen. 341 bekamen ihre Erstimpfung, 989 eine Booster-Impfung. Zoerner betont:

„Wir wünschen uns da deutlich höhere Zahlen“. Sie animiert vor allem die Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen, denn auch bei den Kinderimpfungen seien Rückgänge zu verzeichnen. 

Warum die Impfung für Kinder sinnvoll sei, zeigt Kinder- und Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger auf. Sie spricht davon, dass in Dortmund mit Stand von Dienstag, 8. Februar, 23 Kita-Gruppen sowie eine gesamte Kita geschlossen werden mussten.

Ganze 46 Kitas seien insgesamt, unter anderem durch Einzelfälle und Quarantänen, betroffen. Auch in den Schulen sehe die Lage nicht besser aus: 68 Schulklassen und eine Grundschule sind vom Coronavirus betroffen.

Klares Ja vom OB  zur einrichtungsbezogenen und allgemeinen Impfpflicht

Ab dem 15. März führt das Land Nordrhein-Westfalen eine einrichtungsbezogene Impfpflicht ein. Mitarbeiter, die beispielsweise in Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten, müssen ihren Arbeitgeber*innen dann eine Impfung gegen das Coronavirus nachweisen können. Die Arbeitgeber müssen daraufhin Ungeimpfte namentlich an die kommunalen Gesundheitsämter melden.

Die Pressekonferenz der Verwaltungsspitze am Dienstag, 8. Februar, eröffnete Oberbürgermeister Thomas Westphal mit klaren Worten zu dieser neuen Regelung:

„Die Impfung war für uns schon immer der Weg aus der Pandemie und so ist es auch heute noch – deshalb finden wir den ersten Schritt der einrichtungsbezogenen Impfpflicht richtig und notwendig, genauso wie die geplante allgemeine Impfpflicht.“

Dennoch hätten Bund und Länder großen Nachbesserungsbedarf zu leisten, was die Neuregelungen und den Verwaltungsaufwand hinter der einrichtungsbezogenen Impfpflicht anginge, so Westphal.

Inzidenzen weiterhin auf hohem Niveau – R-Wert sinkt

Gesundheitsdezernentin Brigit Zoerner wertet den sinkenden Reproduktionswert (R-Wert) von unter eins als positives Zeichen für Dortmund, obwohl sich die aktuellen Corona-Zahlen noch immer auf hohem Niveau bewegen.

Trotz einer Inzidenz von 2.087 und 245 stationär behandelten Infizierten, davon 21 intensiv und 13 beatmet, macht der sinkende R-Wert dennoch Hoffnung: Er zeigt, dass ein Infizierter weniger Menschen in seiner Umgebung ansteckt. So ist mit einer kontinuierlich sinkenden Inzidenz zu rechnen.

„Das Gesundheitsamt holt den Rückstand der vergangenen Wochen in der Fallbearbeitung mittlerweile auf, darum erhalten wir wieder ein tagesaktuelles, realistisches Bild der Lage“, zeigt sich Zoerner erfreut.

Zum Vergleich: Die Bundesinzidenz liegt aktuell bei 1.441, Nordrhein-Westfalen kommt auf 1.485. Die Stadtbezirkszahlen zeigen weiterhin hohe Inzidenzen über das gesamte Stadtgebiet verteilt.

  • Mit 2.681 hat Scharnhorst die höchste Inzidenz in Dortmund,
  • die Nordstadt kommt auf 2.508.
  • Am geringsten ist die Inzidenz in Hombruch und Aplerbeck mit 1.490 und 1.594.

Bei den Null- bis Fünfjährigen zeigen die Inzidenzzahlen eine Abnahme, die Inzidenz der Sechs- bis Zehnjährigen stagnieren. Ganz anders sehen die Altergruppen darüber aus: In allen weiteren Altersstufen ab elf Jahren steigen die Inzidenzen, was vor allem für die Ü-80-Jährigen gefährlich werden kann. „Glücklicherweise beobachten wir hier mit Omikron vorwiegend milde Verläufe“, so Zoerner.

 

Neuigkeiten zu Novavax – Impfung bald möglich

Für die Impfung mit dem neuen Impfstoff Novavax sei noch ein wenig Geduld gefragt, erklärt Zoerner. Der 19. Impferlass der Landesregierung läge bereits vor – für Menschen ab 18 Jahren seien zwei Impfdosen empfohlen. Ab dem 21. Februar würde der Impfstoff voraussichtlich ausgeliefert und dann von den kommunalen Impfstellen verimpft. Zum Thema Viertimpfung warte die Stadt Dortmund noch auf die finale Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), mit der am Donnerstag, 10. Februar, zu rechnen sei. Am 11. Februar soll der Landeserlass schließlich folgen.

Quelle: dortmund.de

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