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Vier Afghanen (13-19) an der A40 aus -1 Grad kaltem Kühltransporter befreit

Vier Afghanen (13-19) an der A40 aus -1 Grad kaltem Kühltransporter befreit

Das hätte eine lebensbedrohliche Weiterreise werden können.

Am frühen Sonntagmorgen, 5. Dezember 2021 um 03:25 Uhr, meldete sich ein Lkw-Fahrer auf einem Firmenparkplatz unmittelbar an der A40 telefonisch bei der Bundespolizei. Der 32-jährige Ukrainer berichtete, Klopfgeräusche zu hören. Er vermute daher, dass sich Personen auf der Ladefläche befanden.

Eine Streife der Bundespolizei eilte zum Parkplatz und fand die hintere Tür des Lkw aufgebrochen vor. Die Versiegelung war entfernt. Die Beamten öffneten den Kühltransporter – und entdeckten dort vier Afghanen: einen jungen Mann im Alter von 19 Jahren, zwei Jugendliche (17 , 16) sowie einen13-jährigen Jungen. 

Die Bundespolizei schildert:

„Im Ladebereich herrschte zu diesem Zeitpunkt eine Temperatur von -1 Grad Celsius.“

Ein hinzugerufener Notarzt untersuchte die jungen Männer und den 13-Jährigen umittelbar nach Verlassen der Ladefläche. Anschließend wurden alle vier in Gewahrsam genommen und zwecks weiterer Sachbearbeitung zum Bundespolizeirevier gebracht.

Gegen 9:00 Uhr klingelte dort das Telefon. Die Leitstelle der Polizei Viersen fragte an, ob sich möglicherweise Personen im Gewahrsam der Bundespolizei befänden, die man auf der Ladefläche eines Lkw gefunden hätte?  Hintergrund: Bei der belgischen Polizei waren am frühen Morgen drei Notrufe eingegangen. Jedes Mal hatte der Anrufer um dringende Hilfe gebeten – er befände sich mit anderen Personen im Laderaum eines Lkw.

Da eine Ortung des Handys fehlschlug, übermittelte die belgische Polizei die Notrufe an zahlreiche niederländische und deutsche Behörden. Die Bundespolizei an der A40 konnte schließlich bestätigen, dass sie die vier Afghanen im Gewahrsam hatte.

Die jungen Männer gaben bei ihrer Vernehmung an, dass sie in Calais (Frankreich) auf den Lkw gestiegen waren.  Eine Auslesung des Kühlprotokolls durch die Bundespolizei mit einer Temperaturabsenkung zum Zeitpunkt des Zustiegs in den Kühlanhänger deckt sich mit den Aussagen der vier Flüchtlinge.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Fahrer nach Abschluss der grenzpolizeilichen Maßnahmen vor Ort entlassen und ihm die Weiterreise gestattet.

Die 13, 16 und 17-jährigen Afghanen wurden dem zuständigen Jugendamt übergeben. Der 19-jährige Afghane war bereits anhand seiner Fingerabdrücke in Bulgarien, Österreich und Rumänien bekannt. Er wird heute Morgen dem zuständigen Haftrichter zwecks der Beantragung von Zurückschiebehaft vorgeführt.

Quelle: Bundespolizei

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