Impfzelt in der Weihnachtsstadt:
Am heutigen Freitag, 3. Dezember, wird der Impfbus, der derzeit in der Dortmunder Weihnachtsstadt (auf dem Weihnachtsmarkt) am Hansaplatz steht, gegen ein beheiztes Zelt ausgetauscht. Dann werden dort täglich zwischen 600 und 800 Menschen ohne Termin geimpft werden können.
Seit Mittwoch, 1. Dezember, sind in Dortmund neue Plakate zu sehen. „Deine Impfung hält zusammen“ heißt es darauf etwa – und soll bei bisher ungeimpften Personen dafür werben, die Coronavirusimpfung doch noch wahrzunehmen. Auch in den sozialen Medien wird die Kampagne laufen und unter dem Hashtag #DeineImpfungzählt mehr Öffentlichkeit schaffen.
„Zur Impfung gibt es keine sinnvolle Alternative“, sagt Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner .
12 unterschiedliche Motive werden im Dortmunder Stadtbild präsent sein und zeigen, wie verschiedene Lebensbereiche von der Pandemie betroffen sind. Motive mit Familien, Kindern, Senioren, erschöpftem Krankenhauspersonal, leeren Kulturbühnen mit entsprechenden Slogans sollen motivieren, sich impfen zu lassen und somit solidarisch zu sein. Geplant sind bis Ende Dezember unter anderem Anzeigen, ganzflächig plakatierte Litfass-Säulen und die Verteilung von 30.000 CityCards in der Gastronomie und in Kultureinrichtungen.
Impfstraßen in der City werden ausgebaut
Zoerner begrüßte, dass Auffrischungsimpfungen bei den Dortmunder Bürgern gefragt seien, doch seien eben auch die Erstimpfungen wichtig. „Wir konzentrieren uns mit unseren Kapazitäten jetzt auf die Innenstadt“, erläuterte sie. Konkret wurden in der Berswordt-Halle die Impfstraßen ausgebaut, gleiches gilt für die Thier-Galerie.
BioNTech geht an Personen unter 30
Der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, ergänzte: Pro Impfstraße seien praktisch 150 bis 200 Impfungen am Tag zu schaffen. Das bedeute über 2.000 Impfungen pro Tag und sei deutlich mehr, als von Kommunen mit einer Größe wie Dortmund gefordert werde. „Zum Impfstoff muss ich sagen: Es kann nur das verimpft werden, was wir haben.“
So wird beispielsweise der BioNTech-Impfstoff von städtischer Seite nur in der Berswordt-Halle ausgegeben, und die Bestände gehen an jüngere Menschen unter 30 – um die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu erfüllen. „Dass der Bund BioNTech gekürzt hat, macht es für niemanden einfacher, weder für uns als Stadt noch für die KVWL“, kritisierte Zoerner.
Stadt bereitet Impfungen von Kindern vor
Die STIKO hat sich bislang noch nicht zu Impfungen von Kindern geäußert. Doch auch hier bereite sich die Stadt Dortmund vor, sagte die Gesundheitsdezernentin. „Ab 20. Dezember soll Kinderimpfstoff zur Verfügung stehen und das Land NRW hat die Kommunen aufgefordert, sich auf Impfungen von 20 Prozent der dort lebenden Kinder einzustellen.“ Für Dortmund seien das 7.500 Kinder. „Wie viele Eltern zu einem städtischen Impfangebot fahren werden, ist schwer abzusehen“, sagte sie. Viele würden sicherlich auf das niedergelassene System mit Kinder- und Jugend- sowie Hausärzte zurückgreifen.
Gesundheitsamtschef Renken zeigte sich besorgt über das Infektionsgeschehen in den jüngeren Altersklassen. Die Inzidenz bei den 6- bis 10-Jährigen in Dortmund liege bei über 660, bei den bis 16-Jährigen stehe sie ebenfalls bei über 500. Erfreulich sei dagegen, dass die Inzidenz bei den Ü80-Jährigen zurückgegangen sei. Ob Booster dafür der Grund seien, könne er noch nicht sagen.
An mehr als 60 Schulen in Dortmund seien derzeit Corona-Infektionen aufgetaucht, überwiegend seien es ein bis zwei Fälle pro Schule. Dem Gesundheitsamt sei eine Schulschließung bekannt.
Für die Krankenhäuser meldete Renken derweil keine Entspannung: Die Intensivbetten seien gleichbleibend ausgelastet – was auch an dem relativ höheren Anteil jüngerer Patienten liege. „Wenn junge Patient*innen einen schweren Verlauf haben, bleiben sie üblicherweise mehrere Wochen lang auf der Intensivstation.“
Quelle Dortmund.de
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