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Unna und das Eis: Auch neue Traglufthalle kostet laut Stadt über 10 Mio. € – Sanierung der Althalle: 12 Mio. €

Unna und das Eis: Auch neue Traglufthalle kostet laut Stadt über 10 Mio. € – Sanierung der Althalle: 12 Mio. €

Die Diskussion um den Eissport hält die Unnaer Stadtverwaltung und Politik weiter in Atem. Gegeneinander treten jetzt zwei Varianten an – die eine nach Berechnungen der Stadt 10,3 Millionen, die andere 12 Millionen Euro teuer.

Die Bürgerinitiative Unna.braucht.Eis  bringt gerade ein zweites Bürgerbegehren für den Erhalt der alten Halle ins Rollen. Sie wird an der ersten Hürde gleich wieder gestoppt. Denn der Antrag auf Vorprüfung durch die Stadt ergab formale Mängel: In der aktuellen Form, so Stadtsprecher Christoph Ueberfeld, sei der Antrag unzulässig. Er sei zu unkonkret formuliert.

Der Verein bekommt die Möglichkeit zur Nachbesserung.

Die Eissporthalle Unna am Ligusterweg ist seit über drei Jahren geschlossen. (Foto Rinke)

Zugleich möchten die Eissportler des Königsborner Eishockeyclubs KJEC eine neue Traglufthalle errichtet haben. Als Standort ist das Gelände des ehemaligen Massener Freizeitbades avisiert.

Screenshot aus der Power Point Präsentation der Stadt Unna / 4. 11. 2021

Eine solche Traglufthalle koste die Stadt (oder die Wirtschaftsbetriebe Unna WBU) einmalig höchstens 4 Millionen Euro an Baukosten. Es geben danach keine Folgekosten mehr. So hatte Michael Weber vom KJEC bei der Vorstellung der Idee vor einigen Monaten im Stadtrat geworben. Doch die Stadt kommt auf ganz andere Summen.

Sie hat im Auftrag der Politik ihrerseits die Kosten für eine Traglufthallenlösung ermittelt. Und kommt auf einen ähnlich hohen Betrag wie bei der Sanierung der Althalle.

Klaffen bei der Althallensanierung zwischen den Berechnungen von Unna.braucht.Eis und der Stadt über 8 Millionen Euro (die Stadt kalkuliert mit 12 Millionen), so ist die Kluft bei der Berechnung eines Traglufthallenbaus kaum geringer:

  4 Millionen – sagt der KJEC; 10,3 Millionen – widerspricht die Stadt. 

Sie fasst die Gründe für diese massive Differenz in einer Pressemitteilung vom Nachmittag zusammen (es galt eine Sperrfrist bis 20 Uhr).

„Bürgermeister Dirk Wigant und Unnas Erster Beigeordneter Jens Toschläger stellten in der Ratssitzung am Donnerstagabend (4. 11.)  die verifizierte Kostenschätzung für den Neubau einer Traglufthalle vor.

Mit Netto statt Brutto kalkuliert

Bei rund 10,3 Millionen Euro liegen nach Ermittlung aller Kosten durch die Verwaltung die möglichen Baukosten für eine Traglufthalle. Eine Differenz zu der Kostenschätzung des Königsborner Jugendeishockeyclubs (KJEC), die bei rund 4 Millionen Euro liegt, ergibt sich unter anderem dadurch, dass der KJEC vor allem Nettoangaben bei seiner Kalkulation dargestellt hatte.

Alleine dadurch ergibt sich statt des ursprünglich angegebenen Endbetrages in Höhe von 3.931.681,18 Euro eine vorläufige Endsumme in Höhe von 4.678.700,60 Euro.

Grob- statt Feinpositionen

Im Weiteren sind die Kosten für den Rohbau im Mengen- und Kostenansatz zwar für die Verwaltung nachvollziehbar, allerdings sind in der Kalkulation des KJEC nur „Grobpositionen“  berücksichtigt:

  • Bei der technischen Gebäudeausrüstung ist in der Kalkulation des KJEC kein Ansatz für eine Lüftung für Duschen und WCs ausgewiesen.
  • Für die Sanitärgegenstände gibt es keine Ansätze für Grundleitungen, Frischwasserleitungen etc.
  • Ebenfalls nicht aufgenommen sind die Kosten für die Wärmedämmung oder Verblendung, Kosten für die Außenanlagen wie Parkplätze, Wege, technischen Anlagen in den Außenanlagen oder Baunebenkosten.“

Das Fazit der Stadt Unna:

„Insofern ist der vom KJEC vorgegebene Kostenansatz in Höhe von vier Millionen Euro für den Neubau einer Traglufthalle nicht darstellbar.“

Die Fraktionen werden sich nun im Rahmen ihrer Haushaltsklausuren mit der Thematik befassen (müssen).

Präsentation Traglufthalle (Copyright: Kreisstadt Unna): https://www.presse-service.de/medienarchiv.aspx?medien_id=237173
Auszüge aus der Power Point Präsentation:

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