Booster soll allen Ü60 angeboten werden
Renken ließ erklären, dass eine Überlastung des medizinischen Versorgungssystems nicht zu erwarten sei, „wenn der erreichte Impfschutz für Menschen über 80 Jahre konstant gehalten werden kann“. Da die Booster-Impfungen erst begonnen hätten, „werden wir aber insbesondere in der Altersgruppe Ü80 mehr Impfdurchbrüche sehen. Es ist daher derzeit die wichtigste Aufgabe, die Booster-Impfungen voranzutreiben und möglichst schnell allen Menschen über 60 Jahren eine Impfung anzubieten, weil wir auch im Verlauf des Winters weitere Infektionswellen sehen werden.“
Renken warnte: „Die Erfahrungen aus der abgelaufenen vierten Welle lassen den Schluss zu, dass wir wieder einen Anstieg der 7-Tagesinzidenz auf 160 bis 170 zu erwarten haben. Auch werden wir wieder deutliche Inzidenzunterschiede zwischen den Stadtbezirken sehen. Der Grund wird unverändert in den sehr unterschiedlichen Impfquoten liegen.“
Impfzentren im Fokus der Debatte
Im Kampf gegen die Pandemie hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Länder aufgefordert, die erst kürzlich geschlossenen Impfzentren wieder zu öffnen.
Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner ließ am Dienstag mitteilen:
„Im Moment können wir die Notwendigkeit einer Wiedereröffnung oder Neueröffnung von Impfzentren für Dortmund nicht erkennen. Zu Beginn der Impfkampagne dienten die Impfzentren dem sicheren Umgang mit einem zum damaligen Zeitpunkt schwierig zu händelnden Impfstoff und der Durchsetzung der Priorisierung aufgrund des Impfstoffmangels.“
Die aktuell auf Bundesebene geführte Diskussion ziele darauf ab, Booster-Impfungen zu beschleunigen. Die Verwaltungsspitze beobachte die Entwicklungen in dem Bereich; zurzeit seien keine Probleme bei den Booster-Impfungen in den Praxen erkennbar. „Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer Argumente, warum es nicht funktionieren kann, auf die Schnelle die erst vor vier Wochen geschlossenen und abgebauten IZ wieder zu öffnen.“
Bisher hat es sehr wenige Meldungen im Gesundheitsamt gegeben, dass Impftermine in den Praxen nicht ausreichend zur Verfügung stehen.
Dann müsse erst dieser Personenkreis Impftermine bekommen, bevor dann auch die über 70-Jährigen über das Angebot der Booster-Impfung informiert werden. „Unabhängig von unserem Anschreiben hat jeder Mensch über 60 Jahre die Möglichkeit, sich selbst an eine Praxis zu wenden und dort einen Impftermin zu vereinbaren.“
Das Anschreiben sei keine Voraussetzung dafür, geimpft zu werden, ließ Renken mitteilen. Es handele sich lediglich um eine Information für die Personen, für die die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Booster-Impfung vorsieht. „Bisher hat es sehr wenige Meldungen im Gesundheitsamt gegeben, dass Impftermine in den Praxen nicht ausreichend zur Verfügung stehen. In Einzelfällen wurden Bürger*innen Praxen genannt, die Impftermine anbieten. Sollte sich die Situation ändern, wird die Stadt darauf kurzfristig reagieren. Geplant ist dann, in Abstimmung mit der KVWL an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet kleine ortsgebundene Impfstellen einzurichten, wo sich dann Menschen impfen lassen könnten, die in den Praxen keine Termine erhalten.“
Quelle Dortmund.de
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