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Wachsende Sorge, „dass Corona nicht mehr interessiert“ – Blick auf die Entwicklung im Kreis Unna

Wachsende Sorge, „dass Corona nicht mehr interessiert“ – Blick auf die Entwicklung im Kreis Unna

Auch im Kreis Unna und in der umliegenden Region steigen die Coronafallzahlen jetzt stetig an. Wird die Pandemie-Entwicklung generell in Deutschland unterschätzt?

Diese Sorge äußern immer mehr Mediziner.

Die aktuelle Situation sei zwar nicht eins zu eins mit der im Herbst 2020 vergleichbar. Dennoch „sieht man jetzt einen deutlichen Anstieg aller Parameter“, sagt zum Beispiel die Leiterin der Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Ciesik.

Im NDR-Coronavirus-Podcast erklärte die Virologin, dass der Anstieg der Neuinfektionen (deutschlandweit und jetzt verzögert auch im Kreis Unna, wir berichteten) zusammenfalle mit einer erhöhten Belegung auf Intensivstationen von derzeit ungefähr 1600 Patienten.

Laut den Daten des Robert Koch-Institut (RKI) klettert die 7-Tage-Inzidenz weiter.

Sie liegt heute (1. 11. 2021) deutschlandweit bereits bei 154,8, in NRW bei 111,2 und im Kreis Unna bei 75,5.

  • Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Corona-Infektion gestorben sind, stieg binnen einer Woche bundesweit um rund 130 an.
  • Im Kreis Unna kamen im Oktober 2 Todesfälle dazu. Eine Verstorbene war ungeimpft, die andere geimpft.
  • Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner pro Woche steigt ebenfalls, ist jedoch – mit rund 3 Fällen – nicht zu vergleichen mit der Weihnachtszeit vorigen Jahres, wo der Wert bei 15,5  lag.
  • Auch hier ist der Kreis Unna derzeit unauffällig, die Zahl der stationären Covid-Patienten wird vom Kreisgesundheitsamt seit mehreren Wochen weitgehend stabil mit um die 15 angegeben.

Gleichzeitig herrscht jedoch Pflegepersonalmangel, der sich weiter verschärft. Das führe dazu, dass vermehrt Betten gesperrt würden, so die Virologin Ciesik. Sie sagte im Podcast:

„Sorge macht auch, dass gerade die Wachstumsrate bei den Älteren zu sehen ist. Bei den plus 80 und über 60-Jährigen beispielsweise haben wir je 40 Prozent Zunahme. Hinzu kommen vermehrt Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen und Altenpflegeheimen.“

Die Virologin äußerte das Gefühl, dass es trotz der Zahlen

„im Moment nicht wirklich jemanden interessiert, weil ein Gewohnheitseffekt eingetreten ist.“

Gehe die Entwicklung so weiter, speziell mit Blick auf die Krankenhaussituation, müssten wieder andere nötige Operationen verschoben werden. Auch die Durchbruchinfektionen dürfe man nicht ignorieren.

Die Situation im Kreis Unna

Laut den Daten des Landeszentrums Gesundheit (LZG) entwickelt sich die Pandemie im Kreis Unna mit Stand Ende Oktober wie folgt. Den überwiegenden Teil der Neuinfizierten machen die 20- bis unter 60-Jährigen aus.

Tabellen: Landeszentrum Gesundheit NRW

 

 

 

 

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